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Am 08.09.2017 konnten Vertreter der Feuerwehr Trochtelfingen den neuen Einsatzleitwagen (ELW) bei der Firma Schäfer in Oberderdingen-Flehingen abholen. Nach der Überprüfung des Aufbaus, der Beladung und einer Einweisung in die vielfältigen Funktionen, wurde das Fahrzeug freudig durch die Delegation aus Trochtelfingen entgegengenommen.

 

Der „alte“ ELW erfüllte stets treu seine Dienste, war nach 27 Dienstjahren aber nur noch bedingt einsatzfähig und die technische Ausstattung erfüllte nicht mehr die Anforderungen an die vielfältigen Aufgaben, die solch ein Fahrzeug bei mittleren und größeren Einsätzen zu bewältigen hat.

Der „neue“ ELW ist ein reiner Einsatzleitwagen und trägt somit weiterhin den Funkrufnamen „Florian Trochtelfingen 1/11“. Das Fahrzeug ist ein VW-Crafter mit 3655mm Radstand, Hochdach und einem 2,0L Dieselmotor mit 135kW.

Außen zeigen nicht nur die rote Lackierung und die dezente Beschriftung, dass es sich um ein Feuerwehrfahrzeug handelt. Die beiden Dachbalken beinhalten neben dem Blaulicht, auch noch vier rote LED-Blinkleuchten, die bei Bedarf den Standort der Einsatzleitung kennzeichnen.

Das Fahrzeug ist rundherum mit einer LED-Umfeldbeleuchtung ausgestattet. Das Rückwärtswarnsystem (orangenen Blitzleuchten) im hinteren Dachbalken, bietet auf stark befahrenen Einsatzstellen, eine schnelle, zusätzliche Absicherung nach hinten.

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Im Heck des Fahrzeuges befindet sich ein Generator, der bei längeren Einsätzen die Möglichkeit bietet, das Fahrzeug extern mit Strom einzuspeisen. Somit muss der Fahrzeugmotor nicht ständig laufen. Neben Kleinlöschgeräten, Material zur Verkehrssicherung und Türnotöffnung, findet hier unter anderem auch noch ein erweiterter Erste-Hilfe Koffer Platz.

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Neben der Schiebetür kann ein „Whitebord“ eingehängt werden, das zusammen mit dem im Heck verladenen Flipchartständer, zur Einsatzdokumentation dient. Der Bereich um die Schiebetür kann dann als erweiterter Bereich für die Einsatzleitung dienen, da hier noch eine Markise ausgefahren werden kann, die vor Regen oder starker Sonneneinstrahlung schützt.

Im „Fahrerhaus“ können über ein zentrales Bedienfeld das Blaulicht und die Signalhörner eingeschaltet werden. Wie im ganzen Fahrzeug verteilt, finden sich auf den Bedienteilen jeweils Funktionen wieder, die an der jeweiligen Stelle benötigt werden.

Ebenfalls findet sich hier noch ein FMS-Hörer (Funkmeldesystem) mit dem vom Fahrer oder Beifahrer Funksprüche oder Statusmeldungen abgesetzt werden können.  Anstelle des Rückspiegels ist ein Navigationsgerät verbaut, das ebenfalls als Monitor für die Rückfahrkamera dient.

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Der Innenraum wird durch zwei Funkarbeitsplätze und einen Besprechungsbereich geprägt.

Die beiden Funkarbeitsplätze, sind jeweils mit einem PC mit mobilem Internetzugang und einem Funk-Major ausgestattet. Über diese Kommunikationsschnittstellen können die insgesamt 4 Funkgeräte bedient werden. Zwei Geräte die im 2m-Bereich arbeiten und den Einsatzstellenfunk vor Ort übernehmen und zwei 4m-Geräte, mit denen die weiterreichende Kommunikation erfolgt, z. B. mit der Leitstelle oder anderen Wehren und Fahrzeugen. Gefunkt wird dann klassisch per Hörer, per Schwanenhalsmikrofon und Sendetaste oder über ein Headset, das in Verbindung mit einer Fußtaste (dient als PTT-Taste) beide Hände für die Protokollierung des Einsatzgeschehens frei lässt.

Einen weiteren Kommunikationsweg bietet ein Telefon mit Tisch- und Mobilapparat.

Einer der Funkarbeitsplätze kann auch schon während der Einsatzfahrt besetzt werden. Somit kann schon auf der Anfahrt die Kommunikation aufgebaut und koordiniert werden. Der zweite Arbeitsplatz kann dann an der Einsatzstelle besetzt und somit die Arbeit geteilt werden, in dem z. B. Funkbereiche oder Einsatzabschnitte aufgeteilt werden.

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Unter dem Besprechungstisch befindet sich ein Multifunktionsgerät (Drucker, Scanner, Fax) mit dem u. A. Faxe von der Leitstelle empfangen oder Gefahrstoffdatenblätter direkt ausgedruckt werden können. Leicht zugänglich befinden sich hier auch die 2m-Handfunkgeräte, Handleuchten und das Mobiltelefon.

Über dem Tisch befindet sich ein weiterer Monitor, auf dem Inhalte der beiden Rechner dargestellt werden können und bei Besprechungen der Einsatzleitung z. B. Lagekarten oder sonstige Informationen direkt und für alle ersichtlich dargestellt werden können.

Der Fahrer- und Beifahrersitz können gedreht werden. Somit finden an dem Besprechungstisch bis zu fünf Personen Platz.

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